Weihnachtspyramiden
Weihnachtspyramiden aus dem sächsischen Erzgebirge sorgen schon seit über 200 Jahren für eine ganz besonders festliche Atmosphäre in der Vorweihnachtszeit: nicht nur durch das stimmungsvolle Licht der Kerzen, sondern vor allem durch die beruhigende Wirkung der Drehbewegung der Plattformen und die liebevollen kunsthandwerklichen Dekorationen.
Weihnachtspyramiden sind besonders eindrucksvollen Schmuckstücke der Volkskunst aus dem Erzgebirge und lassen alle Jahre wieder in der Vorweihnachtszeit weltweit nicht nur Kinderaugen strahlen, sondern sind traditionell auch für Liebhaber der Erzgebirge Volkskunst ein fester Bestandteil weihnachtlicher Dekoration.
Weihnachtspyramiden wurden im 18. Jahrhundert von Kunsthandwerkern aus dem Erzgebirge entwickelt.
In der Region des Erzgebirges wurde seit dem 16. Jahrhundert Silber-Erz abgebaut. Nachdem die Silberminen erschöpft waren und den Erzgebirglern nicht mehr als finanzielle Lebensgrundlage dienen konnten, begründeten vor allem die Tischler und Drechsler der Region die Erzgebirge-Volkskunst, in dem sie alltägliche Gegenstände wie zum Bespiel Kerzenhalter durch aufwändige und meisterhafte Schnitzereien zu kleinen Kunstwerken aufwerteten.
Dieses traditionelle Kunsthandwerk wird seitdem von Generation zu Generation weiter gegeben und ständig verfeinert und hat die Volkskunst aus dem Erzgebirge bis weit über die Grenzen Europas hinaus berühmt gemacht. Vor allem aufwändige und detailreiche originale Weihnachtspyramiden aus dem Erzgebirge gelten weltweit als begehrtes Sammlerstück.
Bei Weihnachtspyramiden aus dem Erzgebirge wird auch heute noch traditionell jedes einzelne Teil, jede Schnitzerei und jede Bemalung in echter Handarbeit hergestellt. Qualitativ hochwertige Materialien und meisterhaft ausgeführtes Kunsthandwerk bis ins kleinste Detail sind die Markenzeichen von Original Weihnachtspyramiden aus dem Erzgebirge, und darin unterscheiden sie sich klar von billigen Importen oder preisgünstigeren Nachahmungen.
Jede Werkstatt im Erzgebirge hat dabei ihren eigenen Stil, der von Kennern und Sammlern sehr geschätzt wird.
Die Idee der Weihnachtspyramide entsprang einer zunächst sehr einfachen Konstruktion, bei der ein Kerzenhalter zweckmäßiger Weise ringsum mit dünnen Stäben versehen wurde, um die Flamme der Kerze vor Zugluft zu schützen. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts – kurz vor Ende des Bergbaus im Erzgebirge – wurde diese Konstruktion dann von künstlerisch begabten Tischlern nach dem Vorbild der historischen Schachtförderanlagen weiterentwickelt. Diese Schachtförderanlagen – auch Göpelwerk genannt – hatten damals einen großen Stellenwert bei den Grubenarbeitern, denn mit ihnen wurden mittels Pferde- oder Wasserkraft die abgebauten Erze aus der Grube gefördert.
Das Funktions-Prinzip der Weihnachtspyramiden, die nach diesem Vorbild des Göpelwerkes geschaffen wurden, ist dabei ebenso einfach wie genial:
In ein festes Gestell wird eine runde Scheibe aus Holz oder Glas so eingearbeitet, dass sie sich frei drehen kann. Diese Scheibe wird mit einer Achse verbunden, an deren oberen Ende sich leicht angewinkelte Flügel befinden.
An dem Gestell der Weihnachtspyramide werden kreisförmig Kerzen angebracht und wenn diese entzündet werden, entwickelt sich durch die Flamme Hitze, die nach oben steigt und die Flügel antreibt. Dadurch setzt sich dann auch die Achse mit der Plattform im unteren Teil in eine drehende Bewegung.
Weihnachtspyramiden oder auch Lichterpyramiden aus dem sächsischen Erzgebirge werden in verschiedenen Größen und mit diversen Dekorationen angeboten.
Bei den kleineren Exemplaren – ca. 30 cm hoch – ist meist nur eine liebevoll dekorierte Ebene vorhanden. Es gibt jedoch auch Weihnachtspyramiden mit mehreren Ebenen und in Größen von einem Meter oder mehr. Diese großen Exemplare bieten sehr viel Platz für die meisterhaft ausgefertigten Dekorationen und werden auch mit Motor und elektrischer Beleuchtung angeboten.
Traditionell werden für die Dekorationen liebevoll in Handarbeit geschnitzte Figuren aus der biblischen Weihnachtsgeschichte verwendet. Es gibt jedoch auch Weihnachtspyramiden, die historische Szenen und Figuren aus dem Bergbau, das traditionelle dörfliche Leben der unterschiedlichen Regionen im Erzgebirge oder diverse Darstellungen von Märchenfiguren darstellen.
Die viele Jahrhunderte alte und noch immer gelebte Tradition im Erzgebirge, das besondere kunsthandwerkliche Geschick und die tiefe Liebe der Bewohner des Erzgebirges zu ihrer Heimat haben diese unverwechselbare Volkskunst geprägt und vor allem durch die Weihnachtspyramiden weltweit berühmt gemacht.